Fußball als Nahtoderfahrung
Das Relegationsspiel zwischen dem FC Ingolstadt und dem 1. FC Nürnberg am 11. Juli 2020. Am Abend des 11. Juli 2020 um kurz vor 20.10 Uhr stand der 1. FC Nürnberg vor dem Abgrund. Zu dieser Zeit lief das Relegationsrückspiel in Ingolstadt. Allen Club-Fans war klar: Der Sturz in die Dritte Liga wäre nicht nur eine sportliche Niederlage, sondern könnte den völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch des Vereins bedeuten.
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Als die Nachspielzeit abgelaufen war und Nürnberg noch ein letzter Angriff gestattet wurde, geschah Wundersames. In der 96. Spielminute schoss Fabian Schleusener mit seinem ersten Tor für den 1. FC Nürnberg das 3:1. Nürnberg war gerettet, in allerletzter Sekunde. Was folgte, war ein einziger Schrei und ein Chaos der Gefühle. Zwar ging das Spiel letztlich für Nürnberg gut aus, aber es war kein Erfolg, der Freude und Leichtigkeit auslöste. Bereits im Moment des Jubels ergriffen von den Club-Fans seltsame Gefühle Besitz – Trauer, Schmerz, Wut und eine große Leere.
Der Autor Oliver Fritsch, Sportjournalist für Zeit Online und Roland Wittner sprechen über das kollektive Leidenserlebnis Ingolstadt, das Dasein als Club-Fan, verschiedene Begleiterscheinungen des modernen Fußballs, kathartische Abgründe und natürlich das rettende Tor. Es ist ein therapeutisches Buch, eine Art schriftlicher Stuhlkreis – nicht nur für die Autoren und die Club-Fans, sondern für alle Sportbegeisterten, die wissen wollen, was der Fußball mit uns Menschen macht.