Die Welt scheint aus den Fugen. Turbokapitalistische Geldindustrie, fundamentalreligiöse Machtkämpfe, politisch unüberschaubare Realitäten bei gleichzeitiger Prekarisierung und aberwitziger Bereicherung beschleunigen das Weltgefüge oder das, was wir noch als Gefüge empfinden. Einerseits gibt es den allgemeinen Wunsch nach einer menschenwürdigen Gesellschaft, andererseits das immer stärker empfundene Ausgeliefertsein an überkomplexe Systeme, die, anstatt Öffentlichkeit zu generieren, immer undurchsichtiger und überwachender agieren.
Kunst im öffentlichen Raum steht im Zeichen von Bewusstseinsschaffung für alle Positionen von Öffentlichkeit. Sie stellt notwendige zeitgemäße Fragen, die zwangsläufig Diskussionen anregen und aufgrund der Gegenläufigkeit der Interessen im öffentlichen Raum immer neue und brisante Debatten nach sich ziehen werden. Die politische Ermöglichung von Kunst im öffentlichen Raum ist auch als Seismograf eines demokratischen Verständnisses und als wesentlicher Beitrag zu dessen Entwicklung zu sehen. Darum geht es in diesem Buch, das die Projekte des Grazer Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark aus den Jahren 2012 und 2013 vorstellt.
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