Wie wollen Gesellschaften ihre Zukunft gestalten? Wie lässt sich ein Zusammenleben organisieren, das eine offene Verhandlung über diese Zukunft ermöglicht, aber auch gleichen Zugang zu dieser Verhandlung und gleiche soziale Rechte für Alle, die an einem Ort leben, sichert?
Die Publikation widmet sich dem im deutschsprachigen Raum noch wenig beachteten Begriff der „Urban Citizenship“ (StadtbürgerInnenschaft). Dieser steht für die Ausweitung der rechtlichen, politischen, sozialen und kulturellen Teilhabe aller Menschen, die in einer Stadt leben. Dabei ist ein Ziel, die massiven Demokratiedefizite in den post-migrantischen Gesellschaften Europas zu adressieren und eine Ausweitung der Möglichkeiten für freie, gleiche und solidarische Lebensformen zu erproben, also zu einer „Demokratisierung der Demokratie“ zu kommen. Das von Sommer 2015 bis November 2016 an der Shedhalle Zürich durchgeführte Kunstprojekt „Die ganze Welt in Zürich“ hat das Denken mit „Urban Citizenship“ für den Schweizer Kontext aufgegriffen und mit dem politischen Gestaltungspotential der Kunst in Verbindung gebracht. Die Philosophie und die Vorgehensweise des Projektes werden in vorliegender Publikation einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Das Projekt entwickelte konkrete Interventionen in die Schweizer Migrationspolitik: zu Aufenthaltsfreiheit, Diskriminierungsfreiheit und Gestaltungsfreiheit. Diese haben die migrationspolitische Debatte in der Schweiz nachhaltig beeinflusst.
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